Miami ist bekannt für seine großartige Ansammlung von Art-déco-Bauten. Circa 1000 Gebäude im exzentrischen Stil der 1920er und 30er Jahre sind im Art Déco District erhalten, soviel wie sonst nirgendwo auf der Welt. Das kommt nicht von ungefähr: Die tropisch-pastellbunten Bauten fügen sich bestens in das weltentrückte Urlauber-Paradies von South Beach. Den damaligen Touristen sollte etwas geboten werden, uniforme Hotelkomplexe oder steinalte Monumente wollte niemand mehr sehen. Modern, bunt und ausgeflippt wie die neue Freizeitwelt sollte die Architektur sein, später auch stromlinienförmig – ganz wie die coolen Straßenkreuzer, die über den Ocean Drive cruisten. In den 1970er und 80er Jahren kam der große Niedergang des Viertels. Drogen und Kriminalität zogen ein und beschleunigten den Wandel des einstigen Urlaubermekkas in ein trostloses Slum-Gebiet. Dass der District mit all seinen Art-déco-Originalen nicht, wie bereits geplant, geschliffen wurde, ist vor allem Barbara Capitman, der Gründerin der Miami Design Preservation League, zu verdanken. Der gemeinnützige Verein kümmerte sich um die Erhaltung und Restaurierung der Architekturperlen. Miamis Art Déco Viertel wurde zum „historic distric“ erklärt und zieht heute wieder Besucher in Scharen an. Die Preservation League (ihr Sitz befindet sich im Lummus Park am Ocean Drive) bietet täglich geführte Art-déco-Touren ($15-$20, circa 90min) durch den District an. Dabei werden die unterschiedlichen Ausprägungen des Art-déco-Stils erläutert und viele Bauten von Innen besichtigt.
kennst du Art Deco District gut?