Eine quirlige Großstadt hoch in den Anden, traditionelles Leben in der Tiefebene
Bolivien ist um einiges weniger industrialisiert als seine Nachbarn, und aufgrund seiner relativen Unbekanntheit hat es dem unerschrockenen Reisenden einige Wunder zu bieten. Es ist unterhalb der andischen Hochebene gelegen, 3500m über dem Meeresspiegel, und wird deshalb auch als das Tibet Südamerikas bezeichnet. Der um Luft ringende Tourist wird sofort bemerken, dass viele Einheimische die örtlichen Blätter der Kokapflanze entweder unentwegt kauen, oder sie als Tee zu sich nehmen. Das stimulierend wirkende Koka kann man überall auf den bunten Marktplätzen der Hauptstadt La Paz kaufen, und es ist ein ausgezeichnetes Heilmittel für höhenkranke Reisende. Einen Ausflug wert ist auch die atemberaubende Fahrt in das subtropische Städtchen Coroico: Man wird auf der steilen und kurvigen Bergstrasse, die von den Gipfelspitzen der Anden über einen Höhenunterschied von 4000m bis ins Tal hinunterführt, mit tollen Aussichten belohnt. Aufgrund seiner schmalen Straßen und dem Steilhang, der sich vom Straßenrand über 1000m in die Tiefe stürzt, wurde dieser Route der Titel der gefährlichsten Strasse der Welt verliehen. Wer mutig genug ist, sich auf sein Rad zu schwingen und in einer Tagestour die über weite Strecken ungeteerte Strasse hinunter zu fahren, wird dieses Erlebnis nicht so schnell vergessen. In den südlichen Provinzen geht es etwas entspannter zu, und die verschlafenen Dörfer bieten eine interessante Mischung aus der indianischen Indigenenkultur und Einflüssen spanischer Kolonialzeit. Vor allem die verstreut gelegenen katholischen Kirchen sind für Kunst- und Geschichtsbegeisterte ein Genuss.